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Verabschiedung von Pfarrerin Manuela Schäfer

Manuela Schäfer nimmt Abschied

Im Gottesdienst vom Dank-, Buss- und Bettag verabschiedete sich Pfarrerin Manuela Schäfer von der Kirchgemeinde Berneck-Au-Heerbrugg. Die Besucher des Gottesdienstes füllten die Kirchenbänke und alle verfügbaren Stühle in Erwartung eines gewohnt guten, knackigen, gehaltvollen, mit einer Prise Humor gewürzten Gottesdienstes – und sie wurden nicht endtäuscht.

Bereits in der Begrüssung ging die Pfarrerin auf die verschiedensten Lebensumstände ein, aus denen die Besucher in die Kirche kamen. Pfarrerin Sabine Gritzner-Stoffers trug Psalm 84 vor. Der Psalm ist überschrieben: Wie lieblich sind deine Wohnungen. Pfarrerin Manuela Schäfer nahm in ihrer Predigt einige wenige Episoden aus ihrer Wirkungszeit in der Kirchgemeinde auf. Und es gab nicht wenige denk-würdige Anlässe während ihren zwölf Amtsjahren. Alle aufzuzählen, würde jeden Rahmen sprengen. Aber ganz besonderes, behutsames Gewicht legte sie auf die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen, die sie ganz auf ehrlicher Beziehung aufbaute, von der Beziehungsarbeit zu allen Menschen ganz zu schweigen. Von grosser Symbolkraft zeugte die Giesskanne, die sie einst von Fritigsträff-Kindern geschenkt bekommen hatte. Sie zog die gebrauchte, verwitterte und arg mitgenommene Plastik-Giesskanne hervor und erinnerte daran, dass nur dort, wo das Wasser heraustropft oder –fliesst, sie ihren Zweck erfüllt und dass mit vergossenem Wasser die Samen spriessen können.

Als Zeichen der ökumenischen Zusammenarbeit lasen Pastoralassistent Reinhard Paulzen und Prädikant Felix Indermaur die Fürbitten für den Staat und die Dörfer sowie für die scheidende Pfarrerin und die Kirchgemeinden. Die Abkündigung für ein verstorbenes Glied der Gemeinde liess sich Pfarrerin Manuela Schäfer nicht nehmen und leitete über zum gemeinsamen Gebet Unser Vater.

Der Vizedekan des Pfarrkapitels Rheintal, Lars Altenhölscher, überbrachte die Grüsse und den Dank der Kantonalkirche und seiner Pfarrkolleginnen und –kollegen. Zum Abschied sprach er Manuela Schäfer Gottes Segen zu.

Der Männerchor Au Berneck, begleitet von Harfe und Flöte, umrahmte mit passenden Liedern die Feier. Die Organistin Ulrike Turwitt liess Orgel und Klavier zum Gemeindegesang erklingen und schenkte den Besuchern zum Ausgang ein lüpfiges Appenzeller Tänzchen.

Alle Besucher des Gottesdienstes wurden vor und in der Mehrzweckhalle nun zum Apero eingeladen. Passend zur manchmal unkonventionellen Art begrüsste die Guggenmusik „Guggesuuser“ die Gäste mit ihren schrägen Tönen.

Die Gäste nahmen Platz an den festlich gedeckten Tischen in der MZH. Dort wurde ein feines Mah-Meh-Gericht aus der Ochsenküche von den flinken Helferinnen des Kirchenvereins serviert.  Anschliessend unterhielt der Kirchen- und Gospelchor Berneck-Au-Heerbrugg die Gäste und bedankte sich mit einem eigenen Lied bei Pfarrerin Manuela Schäfer. Armin Bartl als Präsident der Kirchgemeinde dankte der wegziehenden Pfarrerin in warmen Worten und übergab ihr das gewünschte Geschenk, nämlich den Rasenmäher des Pfarrhauses, verbunden mit etwas Wegzehrung in Form von Bernecker Wein. In der Folge trafen Gruss- und Dankbotschaften von den benachbarten Kirchgemeinden Balgach und Diepoldsau-Widnau-Kriessern, von den politischen Gemeinden Berneck und Au und von der Ortsgemeinde Berneck ein. Mit launigen Worten wandte sich der Vertreter der katholischen Kirchgemeinde Berneck, Herr Pfarrer Josef Benz an seine evangelische Kollegin, ihren Mann Josef und an die versammelten Gäste. Ganz ins Herz aller jedoch traf der Kinderchor „Rägeboga“. Die Kinder sangen und spielten und zu guter Letzt traten sie mit einem Lied auf, das ganz „ihrer“ Manuela gewidmet  war. Weggefährten vom Kirchenverein, des Frauenvereins, ehemalige Mitglieder der Kirchenvorsteherschaft und Familien aus der Gemeinde füllten mit symbolischen Beiträgen eine grosse Kiste und Manuela Schäfer kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Bis am späten Nachmittag nutzten viele Gäste die Gelegenheit, der scheidenden Pfarrerin und ihrer Familie ein herzliches Lebe-Wohl und ebenso ein ehrlich gemeintes „Auf Wiedersehen“ zu wünschen. (fi)