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Fenster der Kirche Heerbrugg

Schöpfung

Mond und Stern, der sein Licht in vielen Strahlen aussendet. Gebrochen und doch unübersehbar. Hell und dunkel, Tag und Nacht. Das Blau des Himmels spiegelt sich im Wasser. Das Meer, Ursprung allen Lebens. Der Anfang – Gottes Schöpfung. In den Tiefen der Erde die unbändige Kraft des Lebens. Ist es ein Vulkan? Vielleicht auch die andere Seite des Mondes, wenn er blutrot am Himmel steht.

Zwölf
Immer wieder die Zwölf. Stämme Israels, Jünger. Miteinander verbunden durch den Strom des Lebens. Untrennbar. Ein Netz, das trägt. Aus fünf Broten und zwei Fischen werden zwölf Körbe. Und alle werden satt. Genug zum Leben, weil alles miteinander verwoben ist. Alles ist vollkommen, sagt die Zahl Zwölf. Stunden, Monate. Das Leben ist vollständig.

10 Gebote

Römische Zahlen. Alles hat eine Ordnung. Voneinander zu unterscheiden sind die Gebote und doch miteinander verbunden. Sie dienen dem Leben. Sie dienen den Menschen. Gottes gute Lebensordnung ermöglicht Freiheit. Die bunte Fülle des Lebens wird sichtbar.

Geburt Christ

Und wieder der Stern. Von Anbeginn der Zeiten leuchtet er. Gross geworden ist er. Jetzt kündigt er Gottes neue Zeit an mit den Menschen – die Geburt Christi. Seine Strahlen neigen sich zur Erde, als wollten sie den Menschen Gottes Wunder zeigen, die Geburt des Jesuskindes. Ein Kind des blauen Himmels und der fruchtbaren grünen Erde. Kündigt schon ein kleines Kreuz von seinem Ende?

Abendmahl

Unübersehbar der Kelch. Gefüllt mit Gottes Liebe. Kraft zum Leben. Rein spiegelt sich der Himmel in ihm. Fest verankert steht er auf der Erde. Das Brot als Frucht der Erde ist bereit. Es wird gebrochen. Nimm und trink, nimm und iss.

Pfingsten

Die Strahlen vom Himmel kündigen es an. Gottes Geist belebt. Die Feuerfunken tanzen. Tropfen der Kraft. Zungen der Begeisterung.

Karfreitag

Nur wer es sucht, sieht das Kreuz. Es steht mitten in der Welt. Alle Farben des Lebens befinden sich in ihm. Ist der Gekreuzigte noch da? Liegt er schon im Grab? Geben die blutroten Flecken einen Hinweis, dass dort jemand hing und seine Liebe vergossen hat? Die Stirn oben, die beiden Hände rechts und links, die beiden Füsse unten am Mittelbalken? Oder suchen wir den Lebenden immer noch bei den Toten? Karfreitag – mehr Fragen als Antworten. Rechts und links sind zwei kleinere Kreuze zu erahnen. Vielleicht sind es die der beiden Verbrecher, die mit Jesus gekreuzigt wurden. Das Bild ist nicht nur düster. Das Leben wird siegen.

Fenster: Lämmler, Köbi  * 16.4.1934 Niederuzwil, † 5.8.1989 Most (Maler, Grafiker, Plastiker und Zeichenlehrer)

Fotos und Meditationen: Manuela Schäfer